Im Durchschnitt verbringen wir acht Stunden unseres Tages im Bett. Trotzdem wird unsere Matratze nur zur gern vernachlässigt. Dabei bietet sie einen idealen Nährboden für Milben und Keime, ist ein Hort von Bakterien, sammelt im Lauf der Zeit täglich mehr Schweiß, Staub und Hautschuppen an. Doch wie lässt sich eine Matratze fachgerecht und möglichst kostenarm säubern?
So werden Milben vertrieben
Eine gruselige Vorstellung und doch ist sie wahr: Wir teilen uns das Bett mit über 1,5 Millionen Milben. Traumhaft für Händler auf Kaffeefahrten, schrecklich für Menschen, die auf die kleinen Spinnentiere verzichten können. Milben sind Wärme gewöhnt und finden auf der heimischen Matratze ein wahres Paradies vor. Trotz der unheimlichen Aussicht bleibt festzuhalten, dass die Milben tendenziell ungefährlich sind. Ihr Kot allerdings kann bei Allergikern zu starken Reaktionen führen. Es lohnt sich deshalb, die Frischluftzufuhr zu gewährleisten und den Aufenthalt der Tierchen so unangenehm wie möglich zu gestalten.
Regelmäßiges lüften schützt nicht nur vor übermäßigem Milbenbefall. Es verhindert außerdem die Bildung von Schimmel- und Stockflecken. Es genügt bereits, die Matratze aus dem Rahmen zu heben und freistehend bei geöffnetem Fenster zu kühlen. Der Fachverband der Matratzen-Industrie rät, im gleichen Atemzug den Lattenrost zu reinigen, möglicherweise auch das Betttuch zu wechseln. Für Matratzen eignen sich im Schlafzimmer Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad. Ist zudem eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent gegeben, sind die gröbsten Probleme automatisch ausgeschlossen.
Flecken auf der Matratze
Keine Angst: Diese Probleme kennen wir alle. Ist die Party ausgeufert oder die Nacht mit Freund und Freundin zu feuchtfröhlich geworden, ist es bereits zu spät. Ehe wir uns versehen, präsentiert sich die Matratze als wahres Fleckengrab. Wein, Blut, Erbrochenes oder Urin: Das Leben einer Matratze ist so aufregend wie unser Alltag. Fachkräfte empfehlen, das Modell mindestens einmal wöchentlich abzubürsten, den Schonbezug in der Waschmaschine zu reinigen, leichte Flecken schlichtweg mit einem feuchten Schwamm zu beseitigen. Diese Rezepte haben sich bei Verunreinigen bewährt:
- Ein bis zwei Päckchen Backpulver in einer mit warmen Wasser befüllten Tasse helfen gegen Schweiß. Je nach Größe des Ärgernisses hilft außerdem eine Wasser-Essig-Mischung aus.
- Kaffee verschüttet? Unbedingt Gallseife verwenden und die Matratze mit Wasser ausspülen. Je schneller der Fleck beseitigt wird, desto besser.
- Bei Blut raten wir zu kaltem Wasser. Schließlich besteht die unangenehm aussehende Flüssigkeit unter anderem aus Eiweißstoffen. Zusätzlich sollten die Flecke mit Gallseife nachbearbeitet werden.
- Bei Rotwein hilft Salz. Ist es großzügig auf den Fleck aufgetragen, nimmt es einen Teil der Flüssigkeit auf und kann anschließend abgesaugt werden. Mineralwasser eignet sich bei größeren Verschmutzungen.
- Urin lässt sich kurz nach dem Unglück mit einer Küchenrolle entfernen. Anschließend empfehlen sich Zitronensaft, Desinfektionsspray und die obligatorische Lüftung. Kleinere Flecken können ausgebürstet werden.
Die Matratze schimmelt – was nun?
Im Zweifelsfall weiß auch der Fachmann vor Ort zu helfen. Die Matratze wird mit speziellen Saugern und UVC-Bestrahlung gereinigt, reduziert die Bildung von Keimen und Milben, geht jedoch mit einem Griff in die Brieftasche einher. Sind die Schimmel- und Stockflecken auch nach wiederholten Reinigungsprozessen nicht verschwunden, sollte die Matratze vorsichtshalber ausgetauscht werden.